EN 407 - Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken (Hitze und/oder Flammen)
Die Europäische Norm DIN EN 407 legt die Anforderungen, Prüfverfahren und Kennzeichnungen von Schutzhandschuhen gegenüber thermischen Risiken fest. Hierbei handelt es sich also um die Schutzeigenschaften bei Arbeiten mit Hitze und/oder Flammen. Handschuhe, welche die Norm EN 407 erfüllen, sind allerdings nicht automatisch für extreme Fälle wie Brandbekämpfung oder Schweißarbeiten geeignet. Hierfür gilt z.B. die Norm EN 12477.
Brennverhalten:
Um das Brennverhalten eines Schutzhandschuhs zu testen, wird das Handschuhmaterial 15 Sekunden lang einer Gasflamme ausgesetzt und anschließend gemessen, wie lange es dauert bis es aufhört zu brennen. Hierbei dienen sowohl die Nachbrennzeit als auch die Nachglühzeit (beides in Sekunden) als Messindikatoren zur Einstufung des Handschuhs.
Kontaktwärme:
Um die Kontaktwärme eines Schutzhandschuhs zu bestimmen, wird die Temperatur gemessen, gegen die der Handschuh mindestens 15 Sekunden lang schützt, ohne dass sich die Innenseite um mehr als 10°C erhitzt. Gemessen an der Gradzahl, der der Handschuh standhält leitet sich seine Schutzstufe ab.
Konvektionswärme:
Zur Bewertung der Konvektionswärme eines Schutzhandschuhs wird gemessen, wie lange der Handschuh der Hitzeübertragung von offenem Feuer standhalten kann, ohne dass die Temperatur der Innenseite um mehr als 24°C steigt. Je länger ein Handschuh einen solchen Temperaturanstieg verhindern kann, desto höher seine Schutzstufe.
Strahlungswärme:
Für die Ermittlung der Resistenz eines Schutzhandschuhs gegenüber Strahlungswärme, wird der Handschuh einer Wärmestrahlung ausgesetzt und gemessen, wie lange es dauert, bis eine gewisse Wärmemenge in den Handschuh eingedrungen ist. Die Anzahl der Sekunden, in denen der Handschuh vor der Wärmestrahlung schützt, bestimmt seine Schutzstufe.
Beständigkeit gegen kleine Flüssigmetall-Spritzer:
Bei diesem Test wird gemessen, wie viele Tropfen geschmolzenen Metalls erforderlich sind, um die Temperatur zwischen Handschuhmaterial und Haut um 40°C zu erhöhen. Je mehr Tropfen nötig sind, desto höher die Schutzstufe.
Beständigkeit gegen große Mengen Flüssigmetall:
Bei diesem Test wird eine künstliche Haut aus PVC auf der Innenseite des Handschuhmaterials befestigt und anschließend gemessen, wie viel Gramm geschmolzenen Eisens erforderlich sind, um die künstliche Haut zu beschädigen. Entflammt das Testmuster oder setzen sich Metalltropfen am Handschuhmaterial fest, gilt der Test als nicht bestanden (Level 0).